
Ein Ölwechsel, sollte man meinen, ist ja keine große Sache. Das kann jede Werkstatt für jedes Auto erledigen. Also habe ich im Juni meinen Wagen in eine kleine Kfz-Werkstatt nahe Flensburg gegeben. Dass ich in den Tagen nach diesem Besuch einen Ölfleck auf dem Hof hatte, hat mich zwar irritiert, auf Nachfrage sagte mir der Kfz-Werkstattmeister jedoch, dass das nach einem Ölwechsel schon mal vorkommen könne.
Dreieinhalb Monate später beschwerte sich mein Auto über eine Überhitzung der Motorölkühlflüssigkeit. ADAC-Abschleppdienst und ab in die Werkstatt, dummerweise in Frankfurt am Main, 300 km von Zuhause entfernt. Nach 220 Euro Autoreparatur, bei der lediglich der geplatzte Kühlschlauch ersetzt wurde („ansonsten ist alles in bester Ordnung“) kam ich mit dem Auto auch wieder nach Hause.
Vorgestern dann und mitten auf der Autobahn begann das Spiel von neuem. Überhitzung der Motorölkühlflüssigkeit, Riesenalarm und der Wagen zog auch überhaupt nicht mehr. Da ich nur noch wenige Kilometer von Freiburg entfernt war, habe ich den Wagen eine Stunde lang abkühlen lassen und bin dann in 5 Abschnitten mit je einer Stunde Pause dazwischen heimgefahren. Um 00:30 Uhr war ich dann endlich vor der Haustür.
Gestern habe ich mir einen Termin bei der offiziellen Hersteller-Werkstatt geben lassen, bei der ich den Wagen vor drei Jahren auch gekauft hatte. Heute morgen bin ich dann ganz langsam auf Nebenstraßen mit jederzeitiger Haltemöglichkeit zur Werkstatt gefahren. Dort stand nach kurzer Zeit fest, dass ich keinen Tropfen Kühlwasser mehr hatte. Und es kam leider noch fieser.
Der Werkstattmeister zeigte mir, wie jemand offenbar versucht hatte, die Schraube zum Ablassen des Motoröls mit falschem Gerät zu öffnen und dabei nicht nur das Schraubengewinde zerstört, sondern auch die halbe Verkleidung der Kühlwasserpumpe abgerissen hat. Diese wurde daraufhin nämlich dilettantisch mit 2-Komponentenkleber wieder festgeklebt. Offensichtlich wurde bei dieser Aktion auch die Kühlwasserpumpe beschädigt, denn die verlor durch ein kleines Loch unterhalb des abgerissenen und dann wieder festgeklebten Teils Wasser.
Da der Verursacher das Schraubengewinde geschrottet hatte, ließ sich die Schraube des Motoröl-Ablassventils nicht mehr richtig schließen. Deshalb verlor mein Wagen ständig Öl – beim Abnehmen der unteren Verkleidung kam den hiesigen Mechatronikern knapp 2 Liter Öl entgegen, das in der Verkleidung klebte. Und das beste kommt noch: Durch das tropfende Kühlwasser, in dem sich ja auch Frostschutz befindet, wurde der Zahnriemen so stark angeätzt, dass der als nächstes den Geist aufgegeben hätte.
Auf dem Weg zur Werkstatt heute morgen war ich also nur Millimeter vom finalen Motorschaden entfernt. Und das alles, weil ein verdammter Schwachkopf zu blöd, zu feige oder zu pleite ist, seinem Kunden zu sagen, dass er Mist gebaut hat. Ich kann das leider nicht beweisen, deshalb bleibe ich jetzt auf den Kosten sitzen. Aber mit den Werkstattfritzen in Flensburg werde ich mal ein paar Takte reden. So einen Mist braucht echt kein Mensch!