Es ergibt sich nicht oft die Gelegenheit, die positive Energie einer guten Tat postwendend an den Verursacher zurückzuschicken. Aber in diesem Fall war das wirklich so. Mir ging’s heute nicht gut, weil ich gerade gegen irgendeinen aggressiven Grippeanflug kämpfe und das hat man mir beim Einkaufen offenbar angesehen. Der Herr jedenfalls, der hinter mir an der Pfandflaschenrückgabe stand und mich seufzen hörte, dachte wohl, dass ich bedürftig sei und kippte einfach seine Tasche mit Pfandflaschen zu den meinen in den Einkaufswagen und meinte mit einem Augenzwinkern: Für Sie!
Ich war so verdattert, dass ich nicht einmal antworten konnte, denn der Mann war plötzlich weg. Erst an der Kasse sahen wir uns wieder, denn er stand vor mir und hatte 3,40 € zu wenig an Bargeld und keine EC-Karte dabei, um seinen Einkauf zu bezahlen. Ich überschlug kurz den Wert der Pfandflaschen, die er mir in den Einkaufswagen gekippt hatte, aber das waren fast alles Glasflaschen und die hätten zusammen genommen nie im Leben 3,40 € Pfand ergeben. Es lag also nicht am Flaschenpfand, sondern daran, dass er sich verrechnet hatte.
Aber die Gelegenheit war natürlich zu schön. Ich sagte ihm: Geben Sie mir das Bargeld, das Sie dabei haben und ich zahle Ihren Einkauf mit meiner EC-Karte. BOINNNG! Fand er aber gut und die Kassiererin sowie die übrigen Kunden auch.
Quid pro bono.