Wo der Adel baden ging

Die Cassiopeia-Therme von Badenweiler ist ein echter Geheimtipp unter den Rheingraben-Thermen. Denn ihr warmes Wasser stammt aus einer Quelle, die schon die Römer vor 2.000 Jahren für ihre Badeanstalt genutzt haben. Die Ruine der römischen Therme ist die größte antike Badeanstalt nördlich der Alpen. Sorgfältig ausgegraben und konserviert, mit anschaulichen Tafeln erklärt und von einem gläsernen Schutzbau überdacht liegt die römische Therme direkt unterhalb des klassizistischen Markgrafenbades. Heute nennt sich diese moderne Badeanstalt Cassiopeia-Therme.

Aber auch ohne die beiden Thermen wäre Badenweiler ein hübscher kleiner Kurort, der die Menschen schon immer angezogen hat. Davon zeugen z.B. die Überreste des Jupiter-Tempels vor der katholischen Kirche St. Peter, die erhabene Ruine der Stauferburg oder die zahlreichen Bauten aus dem Klassizismus, in denen sich die reichen Kaufleute und Adeligen des 18. Jahrhunderts einquartierten.

Ich habe mir heute den „Luxus“ gegönnt und bin nach der Arbeit baden gegangen. 14 Euro Eintritt für 2 Stunden in den Thermalbädern, ein fairer Preis. Allein das Außenbecken, von dem aus man über die Baumwipfel auf die Staufer Burg und in die weite Rheintalebene blickt, hat satte 32° C. Durch die Nähe zu Frankreich ist das Bad meist zu Zweidritteln von Franzosen belegt. In den frühen Abendstunden jedoch hat man die Thermen fast für sich allein. Herrlich!