Eiskalter Weitblick


Bei dem wechselhaften Winterwetter muss man die Gelegenheit eines wolkenlosen Vormittags schon beim Schopfe greifen. Unsere heutige Wahl fiel auf den Sirnitz-Gipfel, der mit seinen knapp 1.100 Metern zu den höchsten Erhebungen des südlichen Schwarzwalds gilt. Entsprechend gut soll die Sicht von da oben sein, sagt die graue Theorie. Um diese Behauptung einem Faktencheck zu unterziehen, sind wir von der Hütte am Kälbelescheuer zum Sirnitzgipfel hochgelaufen. Die Wege waren oft verschneit, teilsweise sogar vereist, aber mit den unterschnallbaren Schuhkrallen war das kein Problem.

Vom Sirnitz-Gipfel folgten wir dem Kreuzweg, der auf fast 2 km Länge rings um den Pass herumführte und unbeschreiblich schöne Ausblicke über den südlichen Schwarzwald bot. Beim mittlerweile stillgelegten Schlepplift angekommen, sahen wir die noch immer bedrohlich aus dem Waldboden herausragenden Bunker- und Geschützreste des deutsch-französischen Krieges von 1871. Nach vierstündiger Wanderung über etliche hundert Höhenmeter wussten wir, was wir getan hatten und konnten uns guten Gewissens wieder heimfahren.