Mittwoch Morgen, 18 Grad, blauer Himmel, ein lockerer Mix aus Stratus-, Cumulus- und Stratocumulus-Wolken, aktuell noch eine leichte Brise, aber mit allen Anzeichen für einen ebenso steten wie halbwegs kräftigen Nordwestwind schlummert die Förde noch im Morgenlicht.
Ich hab meine Jolle in den letzten Tagen bis an ihre Grenzen gesegelt. Heute will ich mal ganz ohne Termindruck einfach Strecke segeln und Spaß haben, Mittags einen Snack zu mir nehmen und vielleicht im Schatten meines Segels an irgendeinem Strand ein Schläfchen machen.
Vielleicht schaffe ich es ja sogar bis in den Flensburger Hafen wäre mit Anliegerkurs auf nur einem Bug machbar und dann mit halbem bis raumen Wind zurück. Vielleicht kreuze ich auch einfach die dänische Küste bis Wassersleben rauf und schieße im flotten Höllenritt über die Förde zurück.
Auf jeden Fall erwartet mich ein spaßiger Tag und tief in mit drin pocht die Vorfreude in eine – zumindest für mich – Neue Welt zu starten. Klumbumbus lässt grüßen
9 Stunden später …
Eigentlich wollte ich ja bis nach Flensburg kommen, doch daraus wurde heute nichts. Stattdessen geriet ich in eine Starkwindwetterlage, in der sich die TIWAL nicht mehr gut steuern ließ. Ich dachte schon an Aufhören und Zusammenpacken, doch dann fiel mir im letzten Augenblick noch ein, dass ich ja die reffbare Variante der TIWAL 3 besitze. Allerdings hatte ich das Reff noch nie zuvor verwendet.
Anfangs wollte ich die um gut ein Drittel reduzierte Segelfläche nur mal für ein paar Schläge ausprobieren. Doch als ich merkte, dass der Ruderdruck und die Luvgierigkeit nahezu verschwunden waren und sich das Boot noch immer behende und flink manövrieren ließ, ging meine Begeisterung in einen langen Segeltörn über, auf dem ich die Reff-Funkion überaus zu schätzen lernte.
So flitzte ich dreimal von der deutschen zur dänischen Küste rüber und jeweils wieder zurück. Und am Ende waren es doch 20 Seemeilen, die ich heute gesegelt bin – das ist so weit wie vom Schleswiger Stadthafen bis nach Schleimünde. Immerhin