Die Wasserversorgung der Grotte di Catullo

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Die Grotte di Catullo bergen ein ungewöhnliches Paradoxon: Obwohl der Palast fast vollständig vom Gardasee umgeben ist, liegen seine Räume doch rund 30 Meter über dem Wasser und sind weder an einen Aquädukt angeschlossen noch besitzen sie eine eigene Quelle. Für den täglichen Trinkwasserbedarf hätte die große Zisterne vor der Südhalle des Palastgartens locker gereicht. Für die Wasserspiele im Palastgarten und einen geregelten Badebetrieb indes wären ihre 750.000 Liter Wasser viel zu wenig gewesen.

Effektiv und zufriedenstellend wurde das Problem der Wasserversorgung erst durch ein ausgeklügeltes Wasserhebewerk gelöst. Große Holzräder, die von muskulösen Männern durch ihr Eigengewicht betrieben wurden, beförderten das Wasser aus dem See über mehrere Stufen bis in den Palast. Ein Aquädukt führte das Wasser bis zum Castellum Aquae, von wo es in die Küche, die Gärten oder in die → luxuriöse Badeanlage weitergeleitet wurde.