Mein erster Grabungsausweis


So, wie Kopfgeldjäger früher ihren ersten Steckbrief aufbewahrten, weil sie glaubten, er bringe ihnen Glück, gibt es unter Archäologen den Brauch, den ersten Grabungsausweis ihrer Feldforschungen im Ausland aufzuheben. Meinen habe ich heute wiedergefunden, dazu noch ein halb zerfleddertes Grabungstagebuch und eine uralte CAD-Datei von 2003 auf Diskette …

Allein dem Sch…ding seine Daten zu entlocken, war schon ein halbes Abenteuer. Ich wusste, dass ich irgendwo noch eine Kiste mit altem Computerschrott hatte, bei der ich mich jedesmal ärgere, wenn ich wieder vergessen habe sie mit zum Recyclinghof zu nehmen. Und tatsächlich, darin befand sich noch ein altes Diskettenlaufwerk mit USB-Anschluss, dummerweise einem USB 1-Anschluss – damit können heutige Rechner nix mehr anfangen. Aber ich habe ja auch noch einen alten Laptop, von dem ich mich ebenfalls bisher nicht trennen konnte. Und mit dem, tschacka!, funktionierte der Transfer von der Diskette auf den Rechner und von dort auf einen USB-2-Stick.

Die CAD-Datei zeigt die Rekonstruktion eines → antiken Gebäudes, an dessen Erforschung ich von 1991-94 mit beteiligt war. Ich hab die Datei auf den Enscape-Server hochgeladen. Am Handy lässt sie sich nicht öffnen, weil man dafür eine Maus braucht, aber mit Laptop, PC oder Tablet UND Maus ist das kein Problem und übrigens auch recht spannend, weil man dort wirklich wie in einem Computerspiel online durch das Gebäude cruisen oder drumherum fliegen kann. Außerdem kann man die Uhrzeit und somit das Licht ändern und noch ein paar andere Spielereien wagen, die ganz witzig sind. Ist natürlich eine 3D-Grafik von 2003 😜 also erwartet nicht zu viel. Aber definitiv eine schöne Erinnerung.