
Ich kam gestern Nachmittag mit meinem Jüngsten aus der Therme in Badeweiler, als die idyllische Stille des historischen Kurorts plötzlich von einem regelrechten Blaskonzert schrillster Martinshörner durchbrochen wurde. Erst die Polizei, dann der Notarzt, dann die Feuerwehr, schließlich noch ein RTW … Ich mag keine Schaulustigen, die das Leid anderer filmen. Aber wir musste da auf dem Weg zum Parkhaus eh vorbei und es war ziemlich schnell klar, dass es sich nur um eine Übung handelte.

Denn die Notärzte, Feuerwehrleute und Polizisten unterhielten sich entspannt mit den Händen in den Hosentaschen. „Jetzt fehlt ja nur noch Christoph 5“, sagte ich scherzhaft zu Lennart. Und tatsächlich, da hörten wir ihn auch schon.
Von Neuenburg kommend flog der große Rettungshubschrauber eine große Schleife um die Staufer Burg von Badenweiler und landete schließlich punktgenau zwischen Hecken, Laternen und einem großen Brunnen auf dem kleinen Platz vor dem Grand Hotel. Sehr beeindruckend, die ganze Übung. Und es erinnerte mich prompt an die Latein Nachhilfestunden, die ich einem Schüler gab, der mit seinen Eltern in einem alten Wasserturm in Hamburg wohnte. Sehr interessante Architektur übrigens mit ausschließlich runden Wänden. Aber der Turm lag genau in der Einflugschneise der Uniklinik und ich wurde jedes mal nervös, wenn die alten SAR Hubschrauber aus dem Vietnamkrieg so dicht an den Turm heranflogen und erst im letzten Moment abdrehten, dass ich die Ray Bans der Piloten erkennen konnte …