
Es gibt nicht viele Dinge, mit denen man auch Jahre nach ihrem Kauf noch so zufrieden ist, dass einen weder Updates noch gestiegener Komfort oder zusätzliche technische Möglichkeiten interessieren. Mit meiner Mavic Air ging es mir genauso, einer Drohne, die glücklicherweise nicht weiß, dass sie eine Drohne ist, weil sie sonst womöglich auf die Idee kommen könnte, dass ihre Aerodynamik für den Eimer ist und es jedesmal an ein Wunder grenzt, dass sie überhaupt abhebt. Aber das tut sie.
Und es gibt noch eine Besonderheit, die trotz technischem Fortschritt selbst heute viele Drohnen nicht können: Sie lässt sich mit Gesten steuern, was die Verbindung zur Funksteuerung überflüssig macht. Normalerweise braucht man zum Drohnenfliegen eine Funke, ein Mobiltelefon als Bildschirm für das Flugprogramm, Kamerafilter, Ersatzbatterien etc. Das alles passt in einen winzigen Koffer, aber immerhin eben doch ein Koffer. Bei der Mavic Air jedenfalls reicht auch einfach nur das batteriegeladene Fluggerät.
Das ist vor allem auf Wanderungen sinnvoll, wenn man nicht so viel Gepäck mitschleppen möchte, aber trotzdem ein paar schöne Luftaufnahmen haben will. Ich hab das vor ein paar Jahren mal beim Walken ausprobiert, wobei dieser Film hier entstanden ist. Echt cool! Man muss nur die Drohne nur anschalten und der ganze Rest funktioniert über Handzeichen. Dabei nimmt sie über ihre Kamera denjenigen ins Visier, der ihr den Startbefehl erteilt und fliegt ihm stoisch hinterher. Ob Foto oder Video an oder aus, Steigen oder Sinken und natürlich die Entfernung, all das lässt sich direkt mit den Händen kommunizieren.
Außerdem ist die alte Mavic Air noch programmierbar, lässt sich mit VR-Brillen im FPV-Modus fliegen und fällt – im Gegensatz zu allen moderneren Modellen, die sich bei einem Crash in den Ästen verfangen und dort hängen bleiben – schon durch ihr Eigengewicht einfach aus jeder Baumkrone herunter. Das ist mir schon oft passiert und erstaunlicherweise bricht dabei nur hin und wieder mal ein Propeller ab, der Motor und das Kameragehäuse hingegen bleiben immer intakt. Eben ein treuer Vogel, meine Mavic Air, den ich so lieb habe, dass ich ihn regelmäßig frei lasse – aber er kommt immer wieder zurück.